8. Tisch-Telefone (auto. Provisionierung)
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie SIP fähige IP-Tisch oder DECT-Telefone an eine Nebenstelle der Telefonanlage mit Hilfe der automatischen Provisionierung anbinden, so dass mit diesen über die Telefonanlage ein- und abgehende Gespräche führen können.
Durch die automatische Provisionierung wird Ihr Telefon von der Telefonanlage mit allen erforderlichen Einrichtungsdaten versehen, so dass am Telefon selbst keine Eingaben mehr erforderlich werden (Plug and Play).
Das Telefon muss dazu nach der Hinterlegung seiner MAC-Adresse in der Telefonanlage lediglich im internen Netzwerk hinter einem Router mit Internetzugang angeschlossen und mit Strom versorgt werden. Danach sollte die automatische Provisionierung selbsttätig starten.
Zusätzlich besteht bei der Provisionierung die Möglichkeit, in der Telefonanlage bereits zuvor festgelegte Einstellungen oder festgelegte Tastaturlayouts von der Telefonanlage über den Weg der Provisionierung mit ans Telefon übermitteln zu lassen.
Nach erfolgreicher Provisionierung und Anbindung des Telefons an der Anlage, werden später durchgeführte Einstellungsänderungen (z.B. adhoc gesetzte Weiterleitungen oder DND-Einstellungen usw.) auf allen an der Nebenstelle angebundenen Endgeräten in Echtzeit aktualisiert. Der Prozess der Provisionierung muss also in der Regel nicht bei jeder Einstellungsänderung an der Nebenstelle wiederholt werden.
Aktuell bieten wir die automatische Provisionierung mit der Cloud-Telefonanlage mit den folgenden Endgeräten der Marke Snom an:
Snom: 300, 305, 315, 315-D7, 315-EM, 320, 320-EM, D335, D345, D345-D7, D345-EM, D360, D360-EM, D370, D370-EM, D375, D375-D7, D375-EM, D385, D385-D7, D385-EM, D710, D712, D713, D715, D715-D7 D717, D717-D7, D717-D7C, D720, D720-D7, D725, D725-D7, D735, D735-D7, D735-D7C, D745, D745-D7, D760, D760-D7, D765, D765-D7, D765-D7C, D785, D785-D7, D785-D7C, D820, D821, D870, Meeting Point, PA1, M9, M200SC, M300, M400SC, M700, M900.
Alle anderen von uns unterstützten Endgeräte sind selbstverständlich ebenfalls so provisionierbar. Hier erfolgt die Provisionierung dann leicht abweichend über den Weg der manuellen Provisionierung.
Voraussetzungen / vorbereitende Tätigkeiten am Endgerät / an der Telefonanlage:
- Am Ort der Nutzung des Telefons müssen unsere Nutzungsvoraussetzungen vorliegen.
- Die jeweilige MAC-Adresse des Telefons muss bekannt sein. Sie finden diese in der Regel auf der Rückseite oder auf dem Karton des Telefons.
- Die Nebenstelle für das Telefon wurde in der Anlage angelegt
- Der Nebenstelle wurde bereits eine oder mehrere Rufnummer(n) zugewiesen
Einleitender Hinweis für bereits gebrauchte Telefone:
Sofern das Telefon bereits in Benutzung war, kann es sinnvoll sein, dieses zunächst auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, um z.B. bereits zuvor erfolgte Provisionierungen oder sonstige Einstellungen bzw. einen gesetzten Passwortschutz zu überschreiben. Hierfür muss das Telefon zunächst im internen Netzwerk am Router mit Internetzugang angeschlossen werden und über eine Tastenkombination auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Bei neuwertigen Telefonen ist dies in der Regel nicht erforderlich.
Achtung! Alle bisherigen Einstellungen im Telefon werden damit gelöscht.
Für den Werks-Reset gibt es je nach Snom Modell unterschiedliche Tastenkombinationen:
Snom 300er Serie: “*”, “Lauter”, “*”, “Leiser” und “#” (durch Drücken dieser Tasten am Telefon nacheinander).
Alle anderen SNOM-Telefone:
1. Telefon ausschalten.
2. Telefon wieder einschalten und dabei die “#”-Taste gedrückt halten bis die Meldung "Rescue Mode" im Telefon-Display angezeigt wird.
3. Wählen Sie nun die Option "1. Settings Reset" durch Druck auf die Taste 1 aus. Das Telefon wird nun neu gestartet und auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.
Im Zweifelsfall ist für die korrekte Tastenkombination das jeweilige Benutzerhandbuch des Telefons zuvor zu konsultieren.
Nach erfolgreichem Werks-Reset entfernen Sie nun das Telefon bitte zunächst wieder vom internen Netzwerk und Strom.
Eigentlicher Vorgang der automatischen Provisionierung:
Schritt 1:
In einem 1. Schritt wird vom Administrator zunächst in der Telefonanlage die automatische Konfiguration von Endgeräten (Provisionierung) aktiviert.
Dazu legt der Administrator das Plug and Play-Wählschema (für Europa 2-,3-,4-stellige Nebenstellenanzahl) fest. Vergibt sich einen Authentifizierungs - Benutzernamen, -Passwort und - PIN für den Zugriff auf die zu provisionierenden Telefone und wählt das bevorzugte SIP-Transport-Protokoll aus und klickt zum Schluss unten auf "Speichern"
Hinweis: Mit der Vergabe von Benutzername, Passwort und PIN wird später bei der Provisionierung das Telefon automatisch für direkte Änderungen am Telefon passwortgeschützt, so dass nachträglich ohne Passworteingabe keine direkten Änderungen am Telefon vom Benutzer vorgenommen oder Konfigurationsdaten ausgelesen werden können.
Schritt 2:
In einem 2. Schritt wird die MAC-Adresse des Telefons in der Telefonanlage an der jeweiligen Nebenstelle hinterlegt, der dieses Telefon zugeordnet werden soll.
Die MAC-Adresse des Telefons eingeben und auf "Speichern" klicken.
Schritt 3:
In einem 3. Schritt wird der in der Nebenstelle hinterlegten MAC-Adresse des Telefons der Herstellername und das Modell hinzugefügt.
Aufruf der Hersteller / Modell-Auswahl über den "Ändern" - Dialog. Zum Schluss bitte auf "Speichern" klicken.
Hinweis: Sofern die Nebenstelle(n) bereits bestehen und mehrere MAC-Adressen mehrerer Telefone hintereinander hinterlegt werden sollen, können die MAC-Adressen der Telefone mit Hersteller und Modell auch direkt nacheinander in diesem Dialog (statt des Dialogs in Schritt 2) angelegt und den jeweiligen Nebenstellen zugeordnet werden.
Schritt 4:
In der jeweiligen Nebenstelle der Telefonanlage können nun alle gewünschten Einstellungen, die die Anlage bei der Provisionierung mit ins Telefon übertragen soll, überprüft und ggf. gesetzt werden, so z.B. die Belegung der Funktionstasten.
Hier können z.B. bereits vorhandene Vorlagen für die Funktionstastenbelegung ausgewählt, neue Vorlagen erzeugt oder die im jeweilen Telefon vorhandenen Funktionstasten direkt belegt und sofern am Telefon möglich, auch beschriftet und ggf. fixiert (keine Änderung durch den Benutzer am Telefon möglich!) werden. Zum Schluss bitte auf "Speichern" klicken.
Schritt 5:
Sie können nun das bereitliegende Telefon im internen Netzwerk am Router mit Internetzugang und an die Stromversorgung anschließen. Das Telefon sollte nun neu starten und automatisiert die Konfigurationsdaten von der Telefonanlage erhalten. Zusätzlich wird, sofern erforderlich, auch die Firmware des Telefons aktualisiert.
Je nach Telefon kann der Vorgang 3-5 Minuten dauern. Bitte haben Sie Geduld, bis der Vorgang vollständig abgeschlossen ist.
Das Telefon sollte nun für die ein- und ausgehende Telefonie einsatzbereit sein. Zuvor im Benutzerbereich getroffene Einstellungen oder festgelegte Tastatureinstellungen sollten vom Telefon übernommen worden sein.
Was kann schiefgehen?
1. Wir provisionieren die Telefone standardmäßig für die verschlüsselte Telefonie via TLS (jeweils SIP und RTP) zwischen Telefon und Telefonanlage. Bei älteren Snom Telefonen kann es zu sogenannten TLS Handshake-Fehlern zwischen der Telefonanlage und dem Telefon kommen, weil auf den älteren Snom-Telefonen ältere/abweichende TLS-Standards hinterlegt sind.
2. Bei Telefonen, die bereits zuvor von anderen Anbietern provisioniert wurden aber auch in Fällen, in denen das Telefon bereits mehrfach bei uns mit der MAC-Adresse in der Anlage hinterlegt wurde (z.B. auf Grund von mehrfachen Provisionierungsversuchen), kann es vorkommen, dass die in der Anlage hinterlegte MAC-Adresse (des Telefons) nicht ausreichend zeitnah von der Telefonanlage an den RPS-Server von Snom übermittelt wird.
Die automatische Provisionierung würde in beiden Fällen zunächst einmal fehlschlagen.
Bitte kontaktieren Sie uns in diesen Fällen, bzw. immer dann, wenn die Provisonierung auf dem oben beschriebenen Weg mit den genannten Telefonen nicht funktionieren sollte. Wir finden dann eine gemeinsame Lösung des Problems.
Zuletzt aktualisiert am 18. Januar 2024 von webmaster_1.